Erfolgreicher Aktionstag der Migrationsberatungsstellen Mitte im Paul Gerhardt Stift

Am 1.10.2024 fand der Aktionstag der Migrationsberatungsstellen Berlin-Mitte statt. Die Veranstaltung bot eine intensive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Erfolgen der Arbeit von Migrationsberatungsstellen.

Bedingt durch globale Krisen steht Deutschland weiterhin vor großen Herausforderungen. Auch in Zukunft werden Menschen nach Deutschland einwandern.
In diesem Prozess spielt die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) eine unverzichtbare Rolle. Mit Empathie, Fachwissen und großem Engagement beraten, begleiten und unterstützen die Mitarbeitenden die Ratsuchenden individuell. Als Schnittstelle zwischen den Zugewanderten, Behörden und weiteren Akteuren trägt die MBE maßgeblich zur Förderung von Teilhabe und Inklusion bei.

Programm des Aktionstages: Nach einer Begrüßung durch Irma Leisle, Leitung des Zukunftshaus Wedding und Marlene Sachse, Migrationsberaterin des Zukunftshaus Wedding, übernahmen die Teilnehmenden im Rahmen eines interaktiven Workshops verschiedene Rollen, die typische Lebensrealitäten der Migrant:innen widerspiegelten. An vier Stationen – Aufenthalt und Ankommen, Bildung und Sprache, Lebensunterhaltssicherung sowie Alltag – konnten die Teilnehmenden praxisnah erleben, welche Herausforderungen Migrant:innen in ihrem Integrationsprozess bewältigen müssen. Reale Beispiele verdeutlichten, wie kompliziert, zermürbend und willkürlich es sein kann, z. B. Termine bei Behörden zu erhalten oder Bildungsangebote wahrzunehmen.

Im Mittelpunkt stand die sozialpolitische Relevanz der MBE. Der Workshop „Willkommen in Deutschland – der herausfordernde Weg in die Inklusion“ verdeutlichte die Komplexität der Integrationsprozesse und zeigte, wie unterschiedlich die Startbedingungen der Menschen sind. Viele Migrant:innen
stoßen auf strukturelle Hürden, die selbst mit großer Anstrengung nur schwer zu überwinden sind. Dies machte die abschließende Reflexionsrunde deutlich, in der die Teilnehmenden über die Frage diskutierten, wie es sich anfühlt, bestimmte Ziele nicht zu erreichen, trotz gleicher Bemühungen.

Geladen waren zahlreiche Gäste aus Politik und Sozialwesen, darunter Vertreter:innen des Bundestags und des Berliner Abgeordnetenhauses, BAMF-Regionalkoordinator:innen sowie Fach- und Leitungskräfte verschiedener Wohlfahrtsverbände. Unter anderem nahmen Hanna Steinmüller (Bündnis 90/Die Grünen) und Annika Klose (SPD) teil, die die Gelegenheit nutzten, um sich ein praxisnahes Bild von den Herausforderungen und Erfolgen der Migrationsberatung zu machen.

Marlene Sachse betonte zum Abschluss: „Ziel des Workshops war es, den Beteiligten Einblicke in die Praxis der MBE zu geben, um Beratungsabläufe und gesetzte Fristen besser zu verstehen. Die Arbeit der MBE ist in Zeiten globaler Instabilität wichtiger denn je. Ich verstehe mich als Türöffnerin, die sich für die Klient:innen individuell einsetzt. Der Aktionstag hat erneut gezeigt, wie entscheidend umfassende Unterstützung für die erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist.“

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